
Eine Mühle in Seewen ist erstmals 1307 erwähnt als Eigentum des Klosters Beinwil. Rudolf von Thierstein, als damaliger Kastvogt, vermachte die Mühle mit Gefällen und Rechten dem Abt Peter von Beinwil mit der Begründung, dass sich die verarmten Mönche in Beinwil in der Fastenzeit Fische leisten können. Es handelte sich aber nicht um die Allmendmühle die erst später ihren heutigen Standort erhielt, sondern um die Mühle in der Mühlmatt unterhalb des Gsteiges. Ein erster Lehenbrief stammt aus dem Jahre 1627 und als erster Müller ist 1640 Hans Erzer erwähnt. Die Allmendmühle datiert anhand des Türsturzes aus dem Jahre 1812, wurde aber bereits im Jahre 1824 vergantet. Selten überdauerte die Eigentümerschaft länger als eine Generation.
Damals trieben 2 Wasserräder die Mahlgänge an. Die Wasserkraft des Seebaches wurde über ein Dijch (Wasserkanal) auf die oberschlächtigen Wasserräder geführt. Um die Wasserknappheit des Seebaches zu umgehen lag ein Weiher oberhalb des heutigen Weihers der eine gewisse Wasserreserve bereit hielt. Durch den Bau des Baslerweihers im Jahre 1870 stand der Mühle eine wesentlich grössere Wasserreserve zur Verfügung. Um ca. 1920 wurde das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt welche wirtschaftlicher arbeitete. Das Abwasser der Mühle gelangte wiederum über ein Dijch über die Allmend bis zum damaligen Wuhr beim heutigen Gasthof Rössli und konnte noch ein zweites Mal genutzt werden indem es in den Holzkänel der zur Dorfsäge führte. Das Müllerhandwerk war nicht immer lukrativ. Der Unterhalt des Dijches un der Wasserräder und der Mahlgänge war äusserst aufwändig. Der Mühlenbetrieb musste immer durch einen zugehörigen Landwirtschaftsbetrieb gestützt werden. Die Allmendmühle stellte ihren Betrieb ca. 1960 aus wirtschaftlichen Gründen ein. Die Mahlgänge wurden demontiert. Heute zeugt nur noch das Wasserradhaus aus der Zeit. Im Gelände zwischen der Mühle und dem Baslerweiher ist die ehemalige Führung des Dijch noch zu sehen.



