Kapellen

In Seewen sind zwei Kapellen erhalten die unseren christlichen Glauben untermauern. Die Kapelle «s’Chäppeli» im Zelgli und die private St. Wendelinskapelle auf dem Hof Unterackert. Eine dritte Kapelle, die Büessletenkapelle beim Seehof ist bereits vor einigen hundert Jahren abgegangen. Ob vormals (vor der Vorgängerkirche) auf dem Kirchhügel eine Kapelle bestanden hat ist ungewiss.

S’Chäppeli im Hölleli

Vorweg: Der Name Hölleli hat nichts gemeinsam mit der Hölle. Der Name Hölleli stammt von Holle/Halde. Das Chäppeli liegt am Fuss eines Hanges am ehemaligen Kirchweg von Hochwald nach Seewen. Hochwald war von 1534 bis 1756 in Seewen Kirchengenössig. Wer das Chäppeli gestiftet oder finanziert hat ist ungewiss. Lange stand es auf privatem Boden und die Eigentumsverhältnisse waren unklar. Im Jahre 2023 erfolgte die Grundbuchamtliche Korrektion. Nun ist die Röm. kath. Kirchgemeinde Besitzerin vom Chäppel inkl. einem kleinen Grundstück.

Foto: H. Gehrig, im Februar 2020
Foto H. Gehrig, Februar 2020

Aus der Inschrift am Schlussstein beim Dachgiebel erfahren wir wer der Erbauer vom Chäppeli war. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um einen Tauner aus Savoyen mit dem Namen «Johann Dergi» der für diese Arbeit im Jahre 1827 beauftragt wurde.

Foto H. Gehrig, Juni 2024

Zu der Kapelle gehörte auch eine schöne Holzfigur «Maria vom Siege». Sie entstand aus Lindenholz im Jahre 1719 vom Künstler Joseph Friedrich Kuster in Solothurn. Im Entstehungsjahr (1823) vom Chäppeli restaurierte der Maler Joseph Witenweg aus Oberkirch die Figur für die Aufstellung im neu erstellten Chäppeli. Heute ist die Figur im Heimatmuseum in Dornach ausgestellt.

Kapelle St. Mauritius auf Unterackert

Foto H. Gehrig, 2024

Die wunderschöne private Kapelle St. Mauritius im Unterackert liess die damalige Besitzerfamilie vom Hof Unterackert, Alphons von Sury D’Aspremont und Gattin Marie de Bruc de Montplaisir im Jahre 1896 erbauen. In dieser Kapelle konnten einige Familienangehörige getauft und getraut werden. Die Kapelle wurde unter Schutz gestellt am 01.06.1945 mit Regierungsratsbeschluss.

Foto H. Gehrig, 2024

Die Büessleten Kapelle

In der Büessleten (hinter dem Seehof) befand sich eine Kapelle. Wann sie erbaut und abgegangen ist konnte noch nicht ermittelt werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie mit dem damaligen Friedhof auf dem Hörnli aus dem 6./7. Jh. in Verbindung stand. Im 16. Jh. ist sie schriftlich einige Male erwähnt im Jahrzeitenbuch Seewen von 1520 und im Kirchenurbar von 1586.

Foto Auszug Jahrzeitenbuch Seewen von 1520, H. Gehrig, 2024
Foto Auszug Kirchenurbar Seewen 1586, Seite 6, H. Gehrig 2024