Anekdoten

Als es in Seewen noch keine Fernseher, I-Pads, Natels usw. gab und noch am Küchentisch kommuniziert wurde, die Kinder starr mit weit geöffneten Augen, staunend den Erzählungen der Grosseltern folgten war eine andere Zeit, eine Zeit die ich noch erleben durfte und an die ich mich gerne erinnere und offen gestanden auch etwas vermisse. So manche Anekdoten wurden erzählt und weitergegeben die immer mehr verloren gehen. Ebenso verliert sich auch der typisch schöne Schwarzbubendialekt der immer mehr zum Nordwestschweizerischen Einheitsdialekt verkümmert. Viele solcher witzigen und lustigen Kurzgeschichten haben Daniel Wiggli von Seewen und Elisabeth Pfluger von Solothurn festgehalten und schon viele Leser/Innen aufgeheitert. Aber bitte – lesen Sie selbst . . .

  • Ä Chnächtli isch im Stärbe gläge. Es het im Läbe immer ä Wäntele mit sech umme dreit und dört druus so zwüscheduure ä Schluck Eigebrennts drunke. Me het denn der Pfarrer lo choo und dä het denn dämm Mannli ä Chruzifix uff d Bruscht gleit. Do heig das Chnächtli das Chrützli afo apdatsche und heig denn der Pfarrer gfrogt, wo do s Zäpfli syg?
  • S Müllerhanse Juschti het vernoh, ass s Sattlers Alfred ä Gizzi feil heig. Är geech do zuenem und frog en, was es denn setti gälte? Der Alfred heig sech nit grad chönne entschliesse und meini, er sell em doch ne Angebot mache. 30 Franke heig er em bote und der Handel syg ä soo apgschlosse worde. Druffabe sägi der Juschti, jetz heigi är doch ä guet Gschäft gmacht, er hät em nämmlich au 40 franke gee. «Joo,» sägi der Alfred zuenem , «und wenn de s Muul gholte hättisch, hät ers sogar für 20 gee.
  • Der Hämmeli Thedi het z Seebe wohrschynli s erschte Laschtauti ghaa, d Gangschaltig syg no usse an der Düür gsii. Ee heig d Milch uss der Cheesi uff Grällige abe uff d Bahn gfüehrt und süscht no so Botegäng gmacht. Einisch syg er mit ere Ladig Blöchlistei d Chüpf deruff und het allwäg öbbis falsch manipuliert. Er heigi gmeint, s Auti lauffi immer ringer. Wo ner uff der Löhr obe gsii syg, heig er erscht gmerkt, ass er der Kipper ygschalte ghaa het.
  • Der Schütz, er het Wyss gheisse, het im letschte Johrhundert z Seebe ä Bougschäft ghaa. Domols ischs Mode gsii, ass me d Lütt wider entloh het, wenn ne Arbet vertig gsii isch. Ämoll heigi si d Stross uff d Wasserfalle ufe gmacht und wo si dermit vertig gsii sige, heig der Schütz alli entloh bis uff eine. Die Angere hei uffbigährt, das syg nit rächt, grad der fülscht Cheib decher bholte. Do heig er zuenene gseit: «Wenn diir so langsam gschafft hättet wie dää doo, so hätte mer no lang Arbet».
  • Bim Gärber Thedi äne het emoll der Datti, das isch am Chasper in der Sunne der Brueder gsii, öbbis müesse hälffe. Sälbi Zytt si grad d Tomate so langsam uffcho, Vorhär het me die in euser Gegend nit gchennt. S Fridi het zum Zmidag Spagetti gmacht und ä Schäleli Tomatebüree derzue ufe Disch gestellt. Nadürlech het me der Datti au zum Ässe yglade. Er sig do zueche ghockt, heig das Züg gmuschderet und denn gseit: «Das heig er jetz no nie ghaa, Spagetti und Buttemoscht».
  • Ane 1905 isch s Elektrisch uff Seebe choo und der Ammedolfi heigs au lo yrichte. Er heig aber der Sach nit so richtig drout. Wo die Montööre fertig gsii syge, heig er zue der Frau gseit: «Theresli, dräi du am Driibeli¨! Er wird dänkt haa, wenns der Frau eis butzt sigs halb so schlimm.