Schmiedepunzen

Die Herstellung von Eisenwerkzeugen war vor dem Industriellen Zeitalter ein sehr aufwändiges Handwerk. Schon die Erzeugung von Roheisen benötigte viel personell-en Aufwand und Energie. Die Verarbeitung des Roheisens zu einer Vielzahl von Werkzeugen, Geräten und Waffen war verbunden mit Kraft, Ausdauer und hand-werklichem Geschick des Schmiedes. Eisenwerkzeuge wurden über eine lange Zeit in gleicher Form hergestellt und über weite Distanzen gehandelt. Ab ca. dem 14. Jh. zeichneten die Schmiede ihr Werk mit einem Signet, der Schmiedepunze, vergleich-bar mit den Gold-, Silber- und Zinnpunzen von welchen die Hersteller bekannt sind und in der Literatur dokumentiert sind. Die Schmiedepunzen sind nebst den handge-schmiedeten Werzeugen eigene, kleine Kunstwerke. Der Schmied signierte damit sein Werk und stand mit seinem Namen und Ruf dafür gerade, dass sein Werk einer guten Qualität entsprach. Von Schmiedepunzen ist leider sehr wenig bekannt und Verzeichnisse fehlen gänzlich. Darum ist eine Datierung der historischen Werkzeuge nicht einfach. Solche Schmiedepunzen können Aussagekräftig sein wer der Schmied oder die Herstellerfirma war und woher und aus welcher Zeit das Werkzeug stammt.

Handgeschmiedete Axt vom Dorfschmied Leo Wohlgemuth (1868-1934) mit der Meisterpunze aus den Initialien LW bestehend. Der Holzstiel ist ist mit einem Brandeisenstempel, den Initialien LW und einem darum geführten Hufeisen, das auf den Eigentümer des Werkzeuges hinweist, gekennzeichnet.

Mit dem Meisterzeichen CW in einem Gertel (Hippe) signierte der Vater von Leo, Schreiner- und Schlossermeister Caspar Wohlgemuth (1823-1887) sein Handwerk.

Eine weitere Axt von Leo Wohlgemuth trägt die unbekannte Schmiedepunze C.B im Oval. Der Stiel ist mit Brandeisen LW (Leo Wohlgemut) gekennzeichnet.

Messerklinge von einem Klappmesser mit einem breiten Rücken. Die Punzen «X» sind unbekannt.

Stier, Kuh oder Ochse mit Ähren über dem Kopf auf einem Sichelfragment. Der Schmiedemeister ist nicht bekannt.

Eine Zimmermanns-Breitaxt aus der Hammerschmiede Beinwil. Die Breitaxt wurde zum Quadrieren von Holzbalken verwendet. Das «A» steht für Ankli. Die Hammerschmiede (ehemals Klosterschmiede) ist noch heute im Besitze der Familie Ankli.

Punzen werden noch heute verwendet wie diese von der Messerschmiede in Himmelried. Der Schmied Daniel Schärmeli fertigt mit viel Aufwand und liebe zum Handwerk aussergwöhnliche Messer CH-Qualität und bleibendem Wert. www.schaermeli.ch

Für weitere Informationen über Punzen kontaktieren sie bitte H. Gehrig